Klicken Sie für mehr Produkte.
Keine Produkte gefunden.

Krafttraining: Umfassender Leitfaden für die Kernmuskulatur (Core)

Der Muskelkern bildet die Basis jeder Bewegung: Bauchmuskeln, schräge Bauchmuskeln, Transversus, Lendenmuskeln, Beckenboden und Zwerchfell vereinen ihre Kräfte, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und Energie ohne Verlust zu übertragen. In einem progressiven Zwölf-Wochen-Kurs mit drei Stufen (Anfänger, Fortgeschrittene, Experten), die darauf ausgelegt sind, zu festigen und dann die Beherrschung zu verfeinern, entdecken Sie Einheit für Einheit präzise technische Anhaltspunkte und Atemprotokolle, die die Aktivierung dieser Muskelgruppe maximieren. Ziel: den Rücken dauerhaft entlasten, den Oberkörper kräftigen, die Haltung stärken und eine funktionale Basis für sportliche Leistungen sowie Alltagsbewegungen aufbauen

Anatomischer Überblick

Der Kern erstreckt sich vom Zwerchfell bis zum Beckenboden. Jede Muskelfaser hat eine spezifische Rolle:

  • Transversus: tiefer Gürtel, komprimiert den Bauch und schafft eine stabile Basis vor jeder Bewegung

  • Innere und äußere schräge Bauchmuskeln: Sie steuern Rotation, Anti-Rotation und seitliche Neigung. Ihre umgekehrte V-Ausrichtung erhöht die kontrollierte Torsion.

  • Gerader Bauchmuskel: oberflächliches Segment, bringt Brustbein und Schambein näher zusammen und stabilisiert die Wirbelsäule während Schubbelastungen

  • Multifidus-Muskeln: segmentale Muskulatur entlang der Dornfortsätze der Lendenwirbel. Sie sorgt für eine Mikro-Führung der Wirbel

  • Quadratus lumborum: stabilisiert den Beckenring und begrenzt seitliches Schwanken

  • Beckenboden: Muskuläre Hängematte, die die Eingeweide stützt und synergistisch mit dem Zwerchfell arbeitet.

  • Zwerchfell: Atemkolben; sein Absenken erhöht den intraabdominalen Druck und fördert die Rumpfstabilität

Diese Einheiten arbeiten kettenartig zusammen. Elektromyographische Aufzeichnungen zeigen, dass eine Kontraktion des Transversus etwa fünfzig Millisekunden vor jeder Gliedmaßenbewegung erfolgt. Diese Vorwegnahme stabilisiert die Wirbelsäule, reduziert die Bandscheibenbelastung und erhöht die Kraftübertragung zu den Extremitäten

Biomechanische Rolle

Der Kern bildet eine "hydraulische Hülle". Wenn das Zwerchfell beim Einatmen absinkt, dehnt sich der Bauch in alle Richtungen aus; der Transversus verengt sich; der Beckenboden stützt. Dieses Druckspiel wirkt wie ein Stoßdämpfer und ein innerer Träger

Drei Hauptfunktionen treten hervor:

  1. Stabilität: Aufrechterhaltung einer neutralen Wirbelsäule bei externen Belastungen oder Stößen.

  2. Transfer: Kraftübertragung ohne Energieverlust zwischen unteren und oberen Extremitäten, entscheidend für explosive Bewegungen.

  3. Schutz: Verringerung der Bandbelastung, Vorbeugung von Bandscheibenprotrusionen und Regulierung der Lordose

Schlüsselprinzipien des Core Trainings

Ein kohärentes Training stützt sich auf fünf Achsen:

  1. Zwerchfellatmung – "360°": kreisförmige Ausdehnung des Rumpfes, reflexartige Aktivierung des Transversus

  2. Aktive Körperspannung: neutrale Haltung, Ausrichtung Kopf-Becken, willentliches Engagement. Kein passives Loslassen

  3. Progression Ebene-Belastung: zuerst Isometrie, dann langsame Dynamik, danach Instabilität, schließlich Explosivität in mehreren Ebenen.

  4. Vielfalt der Ebenen: sagittal (Anti-Extension), frontal (Anti-Neigung), transversal (Anti-Rotation).

  5. Motorische Kontrolle: langsame Bewegungen, taktiles oder visuelles Feedback, sofortiger Stopp bei Kompensation

Die Einheiten beginnen mit einer Atemaktivierungsphase und enden mit einer axialen Entspannungsphase. Das Ermüdungsmanagement hat Vorrang vor jeder Volumensuche. Ein ermüdeter Kern verliert seine stabilisierende Rolle; die Last verlagert sich dann auf passive Strukturen

Anfängerprogramm: 4 Wochen

Häufigkeit: 3 Einheiten pro Woche, mindestens ein Ruhetag zwischen zwei Trainingseinheiten.
Material: Matte, leichter Stab, Stoppuhr.

Woche 1

Übung

Sätze

Wiederholungen / Dauer

Einrichtung

Bauchatmung im Liegen

3

8 Zyklen

Eine Hand auf dem Bauch, die andere auf der Brust; nur die Bauchhand hebt sich

Dead Bug

3

8 pro Seite

Lendenwirbelsäule an der Matte fixiert, Ausatmen beim Ausstrecken des Glieds

Kniestütz

3

20 s

Neutrales Becken, Nabel eingezogen, Blick zum Boden

Bird Dog

3

6 pro Seite

Arm + gegenüberliegendes Bein ausstrecken, 2 Sek. halten

Lendenbrücke

3

10

Fersen drücken, Gesäßmuskeln anspannen, oben ausatmen.

Woche 2

Gleiches Schema, Plankendauer: 30 s, Bird Dog: 8 pro Seite, Dead Bug: 10 pro Seite

Woche 3

Einführung des Seitstützes auf den Knien: 3 × 20 s pro Seite. Unterarmstütz geht auf die Füße für 15 s über.

Woche 4

Unterarmstütz Füße: 3 × 25 s. Seitlicher Plank Füße: 3 × 20 s. Dead Bug gegenüberliegender Arm-Bein mit 1 kg Hantel

Pädagogische Ziele:

  • Die Anspannung des Transversus vor jeder Bewegung spüren.

  • Becken während der Streckung fixiert halten

  • Die zirkuläre Atmung ohne Anhebung des Brustkorbs wahrnehmen.

Mittleres Programm: 6 Wochen (≈400 Wörter)

Häufigkeit: 4 Einheiten pro Woche.
Material: Gymnastikball, Fitnessband, leichter Medizinball.

Wöchentliche Organisation

  • Tag 1: sagittale Anti-Extension

  • Tag 2: transversale Anti-Rotation

  • Tag 4: frontale Anti-Neigung

  • Tag 6: Mix aus Planke + Brustwirbelsäulenmobilität

Beispiel Tag 1

Übung

Sätze

Wiederholungen / Dauer

Fokus

360°-Atmung im Stehen

3

6 Zyklen

Seitliche Ausdehnung des unteren Brustkorbs

Swiss Ball Rollout

4

10

Knie am Boden, Becken unbeweglich, kontrollierte Rückkehr

Hollow Hold

4

25 s

Lendenwirbelsäule flach, Arme gestreckt auf Ohrenhöhe.

Einbeiniger Hip Thrust

3

12 pro Seite

Richtet Knie, Hüfte, Schulter aus

Wheel Anti-Extension

3

8

Zu Beginn kurze Amplitude.

Beispiel Tag 2

Übung

Sätze

Wiederholungen / Dauer

Fokus

Kabelzug Pallof Press

4

12 pro Seite

Arme gestreckt auf Brustbeinhöhe

Russian Twist mit Medizinball

4

10 pro Seite

Gespannter Rumpf, mäßige Geschwindigkeit.

Seitlicher Unterarmstütz auf den Füßen

3

30 s pro Seite

Hüften ausgerichtet

Renegade Row

3

8 pro Seite

Hüften fixiert, enge Ellbogenführung beim Ziehen

Dynamische Planke Ellbogen-Hand

3

10

Stabiles Becken.

Progression Wochen 3-6

  • Hinzufügen von Gewicht: 3 kg Medizinball, strafferes Band.

  • Instabile Planke auf BOSU

  • Rollout Füße auf Swiss Ball

Pädagogische Ziele:

  • Den Rumpf unter asymmetrischer Belastung stabilisieren.

  • Seitliche Atmung in exzentrischen Phasen integrieren

  • Jegliches Kippen des Beckens verhindern.

Fortgeschrittener Zyklus: 8 Wochen und sportliche Integration a

Häufigkeit: 4 Einheiten, manchmal 5 je nach Sportart.
Material: Olympische Stange, Kettlebell, TRX, schwere Hantel, Ab-Wheel.

Periodisiertes Schema

  • Wochen 1-2: moderates Volumen, Technik mit mittlerer Belastung.

  • Wochen 3-5: hohe Intensität, geringes Volumen

  • Wochen 6-7: spezifischer Transfer (Sprint, Wurf, Sprung)

  • Woche 8: Entlastung, Krafttests

Beispiel einer Hochintensitätseinheit (Woche 4)

Übung

Sätze

Wiederholungen

Tempo

Deadlift 1,5×Körpergewicht

5

3

2-0-X

Stehendes Wheel Rollout

5

6

3-0-3

Kettlebell Swing

4

15

Explosiv

Schwerer kniender Pallof Press

4

8 pro Seite

2-0-2

TRX Atomic Push-up

4

12

Kontrolliert

Beispiel Transfereinheit (Woche 6)

Übung

Sätze

Wiederholungen

Technischer Hinweis

Medicine Ball Scoop Throw

6

6 pro Seite

Gleichzeitige Hüft- und Rumpfrotation.

Box Jump

5

5

Knie ausgerichtet, leise Landung.

Seitlicher Plank Kettlebell High Pull

4

10 pro Seite

Hohe Hüfte, vertikales Ziehen

Einseitiger Farmer's Carry

4

40 m pro Seite

Blick geradeaus, gleichmäßige Schritte.

Turkish Get-up

4

4 pro Seite

Atmung zwischen jedem Segment

Entlastungswoche 8

  • Einheiten mit 60% Last, doppeltes Volumen für Brustwirbelsäulen- und Hüftmobilität

  • Tests: Planke auf Rädern, 30 m Sprint, Vertikalsprung

Pädagogische Ziele:

  • Aufrechterhaltung eines stabilen Rumpfes unter nahezu maximaler Belastung

  • Übertragung explosiver Energie auf distale Segmente.

  • Vorbeugung von Lendenwirbelkompensationen bei kraftvollen Bewegungen

Atmung, Erholung, Neuroaktivierung

Atmung:

  1. Einatmen: Zwerchfell senkt sich, Brustkorb erweitert sich seitlich, Beckenboden senkt sich

  2. Verriegelung: Anspannung des Transversus, Schließen der Rippen, Aufrechterhaltung des inneren Drucks.

  3. Ausatmen: Zwerchfell hebt sich, Beckenboden hebt sich, Transversus kehrt zurück.

Fünf Minuten nach dem Aufwärmen üben, dann zwei Minuten zwischen schweren Blöcken

Erholung:

  • Selbstmassage: Lendenrolle, zwanzig langsame Durchgänge pro Segment

  • Psoas-Dehnung: dreißig Sekunden pro Seite, langsame Atmung

  • Passive Aufhängung: Klimmzugstange, Wirbelsäulentraktion, sechzig Sekunden.

Morgendliche Neuroaktivierung:

  • Hollow Hold 30 s + drei 360°-Atemzüge.

  • Bird Dog 10 pro Seite, langsames Tempo.

  • 15 Luftkniebeugen, Fokus auf Hüftöffnung.

Häufige Fehler & Korrekturen

  • Becken in Hyperlordose

    • Warnsignal: Übermäßige Krümmung, die die Bauchmuskulatur deaktiviert.

    • Korrektur: Stellen Sie sich seitlich vor einen Spiegel, beugen Sie die Knie leicht und kippen Sie das Becken in eine leichte Rückneigung; halten Sie die Darmbeinstachel mit den Rippen ausgerichtet.

  • Vorgeschobene Schultern in Planke

    • Warnsignal: "zerquetschte" Schulterblätter, komprimierter Brustkorb.

    • Korrektur: Drücken Sie aktiv den Boden, bewegen Sie die Schulterblätter auseinander und versuchen Sie, den oberen Rücken leicht zu runden, während Sie die Ausrichtung von Nacken bis Becken beibehalten.

  • Rollout über die Kapazitätsgrenze

    • Warnsignal: Lendeneinbruch bereits in der Streckphase

    • Korrektur: Reduzieren Sie die Amplitude auf den Bereich, wo der Rumpf perfekt gerade bleibt, aktivieren Sie den Bauchgürtel; steigern Sie in kleinen Zentimeter-Schritten

  • Ausschließlich thorakale Atmung

    • Warnsignal: Hohe Rippen, wenig beweglicher Bauch, unzureichender intraabdomineller Druck.

    • Korrektur: Legen Sie die Hände auf die unteren Rippen, atmen Sie ein und suchen Sie eine seitliche Ausdehnung (sich öffnender "Regenschirm"), dann atmen Sie aus und ziehen Sie sanft die Flanken zusammen, um den "Regenschirm" zu schließen.

Jährliche Progression

Ein starker Kern erfordert permanente Pflege; der Wechsel zwischen Blöcken verhindert Stagnation, erhält die Motivation und schützt die Gelenke

Phase

Dauer

Häufigkeit

Hauptziel

Schlüsselinhalt

Kräftigung

8 Wo.

3 Einheiten/Woche

Tiefe Kraft & Hypertrophie steigern

Progressive Lasten, Hebelvariationen, kontrolliertes Tempo

Sportlicher Transfer

4 Wo.

2 Einheiten/Wo.

Kraft in Leistung umwandeln

Explosive Bewegungen: Slam Ball, Sprünge, dynamische Zugübungen

Erhaltung

6 Wo.

1 Einheit/Wo. + tägliche Wiederholungen

Festigen, Rückschritt vorbeugen

Grundlagenzirkel + 1 Min. Zwerchfellatmung/Tag


  • Zyklische Rotation: Wiederholen Sie diese drei Blöcke über zwölf Monate, um die Kraftgrenze progressiv anzuheben, diesen Gewinn in Leistung umzusetzen und dann die Errungenschaften zu stabilisieren, bevor ein neuer, anspruchsvollerer Zyklus beginnt

  • Nachverfolgung: Notieren Sie jede Einheit — Last, Amplitude, Atemgefühl — um das Programm anzupassen und Fortschritte zu objektivieren

FAQ

Warum die 360°-Atmung anstreben?
Sie erhöht den inneren Druck, stützt die Wirbelsäule und richtet das Zwerchfell mit dem Beckenboden aus

Wie lange dauert es bis zu einem sichtbaren Ergebnis?
Eine aufrechtere Haltung ist nach vier regelmäßigen Wochen bemerkbar. Die auf die Gliedmaßen übertragene Kraft verbessert sich um die zehnte Woche.

Sollte der Crunch verschwinden?
Er bleibt nützlich für die Beugung, sofern ein moderates Volumen und eine neutrale Lendenkrümmung beibehalten werden. Ein vollständiges Training bevorzugt dennoch den Extension-Rotation-Antagonismus

Reicht ein Bauchroller aus?
Er zielt auf Anti-Extension ab, nicht auf Anti-Rotation oder Anti-Neigung. Er ergänzt ein vielfältiges Arsenal, ersetzt es aber nicht

Kann man den Core jeden Tag stärken?
Ja, bei geringem Volumen: Atmung, grundlegende Aktivierung, kurzes Rumpftraining. Intensive Einheiten bleiben zeitlich getrennt, um Erholung zu ermöglichen.

Glossar

  • Anti-Extension: Widerstand gegen übermäßige Öffnung des Lendenwinkels.

  • Anti-Rotation: Halten des Rumpfes gegen externe Torsion.

  • Bird Dog: Vierfüßlerstand, gegenüberliegende Arm-Bein-Streckung, Stabilisierung der Lendenwirbelsäule.

  • Pallof Press: horizontales Drücken mit gestreckten Armen gegen seitlichen Widerstand

  • 360°-Atmung: kreisförmige Ausdehnung von Brustkorb + Bauch während der Einatmung

  • Wheel Rollout: Bewegung eines Rades vor den Armen, Rumpf in Spannung

Fazit

Ein starker Kern wird durch präzise Atemarbeit, methodische Progression und konstante technische Überwachung erreicht. Die vorgeschlagenen Programme erstrecken sich über zwölf Wochen, aber der Weg zur Beherrschung bleibt individuell; jeder Athlet passt Last, Amplitude und Frequenz nach seinem Empfinden an. Die Kohärenz zwischen Atmung, Spannung und Bewegung schafft einen stabilen Körper, der leistungsfähig ist und den Alltagsbelastungen standhält


Tel: +33 1 48 43 67 20

Einstellungen

Teilen

Erstellen Sie ein kostenloses Konto, um Wunschlisten zu verwenden.

Mein Konto